Zu Content springen

Unsere Erkenntnisse aus 247 koordinierten Webinaren auf LinkedIn

 

In den vergangenen fünf Jahren durfte ich bei der Organisation von 247 Webinaren wertvolle Erfahrungen sammeln. LinkedIn hat sich dabei als unverzichtbares Tool erwiesen, nicht nur um Events zu bewerben, sondern auch um sie effektiv zu managen. Heute nehme ich mir die Zeit, intern für uns und für dich die Learnings zusammenzufassen, was hier gut geklappt hat und worauf wir in Zukunft verzichten werden.

 

Schnell, schneller, am schnellsten veröffentlicht

Oft dauert es, bis Marketing, Design und im schlimmsten Fall das Entwicklerteam den Webinar-Launch blockieren: "Wir kriegen die Landingpage in zwei Wochen, dann legen wir mit der Promotion los" – Event Speaker, vier Wochen vor Start.

Die Erstellung einer Eventseite auf LinkedIn ist kinderleicht. Titel, Beschreibung, Speaker, ein Hintergrundbild und einige Randdaten eingeben, und wir sind bereit loszulegen.

Es lohnt sich, einen schnellen Launch auf LinkedIn vorzuziehen und die bestehende Zielgruppe schnellstmöglich auf das Event aufmerksam zu machen. Egal, ob es eine eigene Landingpage gibt (hat viele Vorteile, besonders für Ads), oder nicht, wir empfehlen, eine LinkedIn-Eventseite schnellstmöglich live zu schalten und direkt mit der Promotion zu beginnen.

Event Seite mit Zapier LinkedIn

💡 Learning: Eine Eventseite lieber schnell veröffentlichen und dann tracken, wie der Titel, das Bild und der Veröffentlichungspost-Text funktionieren. Alle drei Elemente können und sollten je nach Conversion nachträglich angepasst werden. Das Hintergrundbild und der Titel des Events sind die zwei essenziellen Stellschrauben des Erfolgs der Eventpromotion! Achte auf deine Corporate Identity, das Event muss über deinen Firmenaccount veröffentlicht werden, platziere den Event-Slogan im Bild und gebe deinen Besuchern einen essentiellen Eindruck, was sie erwarten können.

💡 Learning: Die nativen Reminder-Funktionen von LinkedIn reichen nicht aus, damit Anmeldungen wirklich zu Teilnehmern führen. Unser Geheimtrick: Verbinde Zapier mit deinem Leadformular von LinkedIn und automatisiere den Anmeldeprozess zu deinem Webinar-Programm, und die Nachbereitung zum CRM und den E-Mail-Remindern, die aus einer Anmeldung einen interessierten Zuhörer machen. Nach der Anbindung deines veröffentlichten Events mittels Zapier zu der Software, mit der du das Webinar steuerst (wir nutzen Livestorm), steht eurer Promotion des Events nichts mehr im Wege.

👉 Nicht vergessen: Bitte unbedingt an das Leadformular denken! Diese Funktion von LinkedIn Ads funktioniert nur bei Unternehmensaccounts, hilft uns aber, die E-Mail-Adressen und E-Mail-Sign-Ups von Anmeldungen abzurufen, und erlaubt es uns mittels Zapier/Make einiges zu automatisieren (dazu kommen wir später). Wurde dieser Punkt beim Veröffentlichen vergessen, war's das mit Tracking und Automatisierung.

👉 Nicht vergessen: Um ein Event zu veröffentlichen, musst du zwangsläufig einen Post über den Unternehmensaccount veröffentlichen, solltest du später die Eventseite teilen wollen: Du musst immer diesen einen Post teilen, gleiches beim "Sponsorn" der Eventseite, hier wird einfach der Post als LinkedIn-Werbekampagne ausgespielt.

Organische Reichweite clever nutzen

1️⃣ Content-Marketing

Durch strategisches Posten und erneutes Teilen unserer Event-Beiträge auf LinkedIn werden wir unsere Reichweite stark erhöhen und über die deutlich größeren persönlichen Netzwerke im Vergleich zur Unternehmensfollower-Zielgruppe teilen.

Alle Kollegen mit relevanten Kontakten sollten den Unternehmenspost teilen, hier gilt: Jeder, der nur den Beitrag "weiterleiten" möchte, soll ihn einfach kommentarlos teilen. So wird der Post wirklich nur verlängert, im Feed deiner Kontakte werden dadurch z.B. die Likes und Kommentare auf dem bestehenden Post angezeigt, wenn sie ihn liken, profitiert davon der ursprüngliche Post, nicht dein Reshare.

Solltest du z.B. Speaker oder eine große Menge an relevanten Kontakten haben, lohnt sich ein Repost mit Text! Hier wird quasi ein neuer Post erstellt, du startest also wieder bei 0 Likes und Kommentaren, dafür kannst du deine eigene Reichweite auswerten und beeinflussen.

Content Marketing LinkedIn Event

💡 Learning: Oft gesehenes Szenario: CEO + Head of Sales posten mit Text ihren Senf in ihre relevanten Netzwerke, die Projektmanager, Partner und Marketing-Mitarbeiter teilen den Beitrag ohne Text.

👉 Nicht vergessen: Solltest du in einigen relevanten Gruppen sein, mit Mitgliedern, die das Event spannend finden sollten, versuche es direkt mal in die Gruppen einzeln zu teilen und nimm die Reichweite mit!

👉 Nicht vergessen: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag sind die Tage, an denen am meisten LinkedIn-Nutzer auf der Plattform unterwegs sind. Es wäre sinnvoll, das Event und die folgenden RePosts sowie neuen Posts auf diese Zeiträume zu legen.

2️⃣ Kontakte einladen zum Event

LinkedIn bietet zudem die fantastische Funktion, seine bestehenden Kontakte, nachdem man selbst angemeldet ist, ebenfalls einzuladen. Das heißt, solltest du 200 relevante Kontakte haben, nimmst du natürlich teil, suchst die relevanten "manuell" raus und lädst sie auf Knopfdruck ein.

Deine Kontakte bekommen eine automatisierte Nachricht im "Netzwerk"-Tab:

"{DU} hat dich zu {Eventtitel} eingeladen." "Moritz Tittler hat dich zu Sales Navigator Update Q2 2024 eingeladen"

Hier gibt LinkedIn dir zwei Möglichkeiten: {Teilnehmen} oder {Ignorieren}.

Mit 2 Klicks sind Vorname, Nachname, Titel, Unternehmen, E-Mail-Adresse automatisch im Formular eingetragen, und die Person ist angemeldet.

Event Promotion LinkedIn

👉 Nicht vergessen: Das gesamte Team, potenziell sogar Partner und Gast-Speaker, sollten alle relevanten Kontakte einladen.

💡 Learning: Das inoffiziell (aber tatsächliche) Limit sind 1.000 Einladungen pro Woche pro Eventseite.

Bei uns haben wir z.B. über 8 Kollegen knapp 25.000 relevante Kontakte aus spannenden Unternehmen im Netzwerk. Je nach Webinar laden wir 7-8k Kontakte über 8 Wochen hinweg zu dem Event ein und füllen kontinuierlich die Teilnehmerlisten durch diese simple aber effektive Aktivität:

ORGANISCH, KOSTENLOS, NICHT ZU AUFDRINGLICH

Machen wir das wirklich manuell? 😂 Nein!

3️⃣ Kontakte über den Chat angehen

Hier würde ich empfehlen, wirklich nur die relevantesten Kontakte zu nehmen. Bei uns würde das heißen, wenn wir ein Event veranstalten wie "Account-based Marketing mittels LinkedIn", ist das wahrscheinlich primär für unsere Marketing-Ansprechpartner relevant, weniger für die CEOs und Vertriebskollegen.

Wir würden alle drei Departments über LinkedIn-Einladungen bespielen, dann aber nur die Marketing-Mitarbeiter mit einer kurzen und knappen Nachricht auf das Event aufmerksam machen.

Sales Naviagtor

💡 Learning: Hier am besten keinen Link zum Event benutzen, sondern freundlich und inhaltlich das Event vorstellen, bei Interesse wird sich ein Gespräch ergeben, was uns hoffentlich neben einer Anmeldung auch Insights über das Unternehmen im Hintergrund geben wird.

👉 Nicht vergessen: Für ein eigenes Event würden wir aktuell 2-4 Tausend Kontakte anschreiben, die wirklich für das Thema brennen sollten. Bitte dran denken, eine Blacklist und Disqualified-Liste zu pflegen, um hier Stress und unnötige Zeitinvestments zu vermeiden.

Auch hier machen wir das wirklich manuell? 😂 Nein!

💡 Learning: Wir bespielen immer nur einen Teil unseres Netzwerks mit einer Kampagne und lassen es anschließend wieder ein wenig abkühlen und versuchen das Gespräch zu eröffnen, sobald die Person durch Profilbesuche, Content Engagement, Event-Teilnahmen etc. den Insight Sales auf sich aufmerksam macht.

4️⃣ Bezahlte Werbekampagnen

Um neben den ganzen beschriebenen organischen Maßnahmen weiter zu skalieren, kann LinkedIn auch bezahlt genutzt werden, um sein Event zu promoten.

Wir warten meist die erste Woche nach Launch ab und schauen, wie die Ergebnisse der Impressionen, Anmeldungen vs. Einladungen, Rückmeldungen auf die ersten Nachrichten aussehen und ob wir an dem Event-Titel, Thema, Eventseite noch Anpassungen vornehmen sollten, bevor wir die Kampagne skalieren wollen.

Wenn alle Zahlen stimmen, kann man als einfachstes einfach den Event-Veröffentlichungspost "sponsorn". Das heißt, dass dieser Post jetzt bei deiner Zielgruppe wiederholt im Feed auftaucht.

Hier haben wir sehr unterschiedliche Ergebnisse bisher gesehen, hohe Impressionen, viel Wirbel, aber sehr schwer zu tracken. Die Ergebnisse werden mit den Organischen vermischt, es ist nicht möglich, die zwei Quellen gegeneinanderzustellen. Trotzdem lohnenswert als schnelle, effektive Möglichkeit, die Sichtbarkeit zu erhöhen.

Die nächste Möglichkeit ist das bereits bezahlte Kontingent an InMails, die in jedem Premium / Business / Sales Navigator-Account enthalten sind. Diese "bezahlten Nachrichten" können an jeden gesendet werden und tauchen im Nachrichten-Feed auf, aber als "InMail/Werbung" gekennzeichnet.

Frame 5

👉 Nicht vergessen: Wenn es um Events, Whitepapers und Discovery Calls geht, haben wir durchaus positive Resultate gesehen, du sendest 150 InMails, bekommst 10-15 Antworten, 60%+ davon positiv. Ein Hebel für die, die meisten schon monatlich bezahlen, wenn ein Webinar auf dem Tisch liegt, sollten diese Maßnahmen auch genutzt werden.

👉 Nicht vergessen: Zu jedem Ersten des Monats verfallen deine InMails und werden neu aufgestockt. Für jede Antwort darfst du eine weitere senden. Ein idealer Ablauf wäre also, in der ersten Woche jeden Monats alle zu senden und am Ende nochmal alle InMail-Credits, die man wegen Antworten zurückhat, erneut zu senden. So nutzt man das Medium effektiv.

Auch hier gilt: Sinnige Automatisierung auf eine ideale Target Audience lohnt sich!

💡 Learning: Wer mit diesen InMails einen gewissen Erfolg sieht, kann diese Kampagnenart im Kampagnen-Manager skalieren und InMails voll automatisiert als eine Werbekampagne laufen lassen. Das lohnt sich auch bei Projekten, wo der Kunde noch auf kaum relevante Kontakte zurückgreifen kann, die er organisch erreichen kann. Diese bezahlten InMail-Kampagnen erfordern ein wenig Kreativität und technisches Verständnis. Können aber in Woche 3-8 helfen, die Anmeldezahlen zum Explodieren zu bringen.

💡 Learning: Solltet ihr abseits von LinkedIn eine eigene Landingpage haben, inklusive Tracking und Conversion-Optimierung, lohnt es sich, euer Budget für die bezahlten Werbekampagnen auf klassische Ads mit Conversion auf diese Seite zu setzen. Hier können wir Preise, Conversion und Leads deutlich besser tracken, retargeten und haben einige Vorteile bezüglich Retargeting auf einer selbst gehosteten Seite durch 3rd-Party-Tracking wie Leadinfo, um über die IP-Adresse des Besuchers das Unternehmen zu identifizieren.

Zusammenfassung:

💡 Learning: LinkedIn bietet uns ein breites Set an Funktionen, um unsere Teilnehmerlisten vollzubekommen, es geht primär darum, ein breites Spektrum an Funktionen zu nutzen und organisch sowie bezahlte Kampagnen zu nutzen und aufeinander abzustimmen.

💡 Learning: Am Ende kommuniziert man mit allem Aufgelisteten eine Botschaft/Angebot an seine Zielgruppe, sollten die Conversions der Einladungen/Content-Impressionen/Eventseiten-Besucher nicht zu den Anmeldungen passen, passe den Titel, das Bild und den Post-Text an.

👉 Nicht vergessen: Ideale Projektlaufzeit wären 9 Wochen von Planung bis Webinar, 8 Wochen Promotionsphase, um deine Audience wirklich zu durchdringen und für das Webinar empfänglich zu machen.

👉 Nicht vergessen: Um die Limits von den organischen Maßnahmen voll auszuschöpfen, ist es wichtig, eine ausreichend große Audience in den persönlichen Mitarbeiterprofilen zu haben, die aktiv angegangen werden kann. Diese baut sich permanent auf, muss aber kontinuierlich erweitert werden, um kontinuierlich neue Leads zu generieren.

Nach dem Webinar ist vor dem Lead

Der persönliche Kontakt mit den Teilnehmern am Tag des Webinars hat sich als sehr effektiv herausgestellt. Durch direkte Nachrichten und einen strategisch getimten Reminder-Post kurz vor dem Start kannst du die Teilnahme nochmal ankurbeln.

💡 Learning: Es hilft, die Teilnehmer bereits vor dem Event per Chat zu aktivieren, No-Shows und motivierte Teilnehmer haben so eine Möglichkeit, in den Austausch zu gehen und eine bessere Beziehung zum Speaker und Host aufzubauen.

💡 Learning: Nach dem Event können wir dieses Gespräch dann gemeinsam fortsetzen und in Leads und Neugeschäft umwandeln.

Nutze LinkedIn, um die Highlights des Webinars über 3-4 Wochen in Videos oder Bildern zu teilen und als CTA auf die Aufzeichnung als Leadmagnet hinzuweisen.

Mögliche Post-Themen: für Unternehmensaccounts und den Moderator

🔹 PDF-Slides veröffentlichen (PDF-Format)

🔹 Live-Screenshot mit einer Zusammenfassung/Übersicht/Dankeschön (Bild-Post)

🔹 Ausschnitte aus dem Webinar (3-10 Minuten Videos)

🔹 Link zum Download-Formular der Aufzeichnung (Link-Post)

🔹 Spannende Frage + Antwort (Video oder Text)

 

💡 Learning: Wenn ihr bemerkt 📈 'das Thema kommt gut an!', kann eine durchgehend laufende bezahlte Kampagne helfen, die Zielgruppe kontinuierlich mit einem sinnigen Lead Magneten zu bespielen, besonders die warme und heiße Zielgruppe (Retargeting) lohnt sich das und bringt oft Monate bis Jahre konstant gute Leads zu einem zufriedenstellenden Preis!

💡 Learning: Viele meiner Kunden investieren sporadisch in gute Inhalte wie Webinare, schlachten ihr Werk dann aber kaum aus und lassen es bei dem einmaligen Event sein! Du kannst den ROI deines Events massiv erhöhen, wenn du den Content, die Aufzeichnung, den Wirbel und den kurzzeitigen Momentum mittelfristig für dich einsetzt.

 

Wo stehst du aktuell mit LinkedIn?

Wenn du bisher primär deine Teilnehmer über bezahlte Wege generierst und dich über eine unpassende Leadqualität beschwerst, lohnt es sich, dass wir uns mal zusammen setzen.

Baue dir deine eigene sinnige Audience aus relevanten Ansprechpartnern auf und aktiviere sie mit deinen Kampagnen.

Wir zeigen dir in unserer Potenzialanalyse, wie du das machen kannst! Kein Pitch, reiner Mehrwert.